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Wie entwickelt man Deutschprüfungen?

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Bellamundo hat ein Handbuch zur Prüfungsentwicklung erstellt, das auf den Anforderungen der ISO 29992-Norm basiert und sich auf die praktische Umsetzung konzentriert. Dieses Handbuch integriert zahlreiche theoretische Konzepte aus dem „Handbuch zur Entwicklung und Durchführung von Sprachtests für die Anwendung mit dem GER der ALTE“.

Letzteres richtet sich an alle Interessierten, die Sprachtests entwickeln und verwenden möchten, die am GER orientiert sind. Das Handbuch ist sowohl für neue als auch für erfahrene Sprachtestanbieter gedacht und erläutert Grundsätze zur Prüfung der Sprachbeherrschung im Allgemeinen. Es ist für große Institutionen geeignet, die Prüfungen für Tausende von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an verschiedenen Orten anbieten, ebenso wie für Einzelpersonen, die ihre eigene Lerngruppe prüfen wollen. Die Grundsätze bleiben konstant, unabhängig von der Größe oder Bedeutung des Tests für die Teilnehmenden, auch wenn die Schritte zur praktischen Umsetzung je nach Kontext variieren können.

Die Entwicklung einer Deutschprüfung ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung und Umsetzung erfordert. Hier sind die grundlegenden Schritte:

1. Zielsetzung und Zielgruppe festlegen

Zielsetzung: Bestimmen, was die Prüfung messen soll (z.B. allgemeine Sprachkenntnisse, berufsspezifische Deutschkenntnisse).

Zielgruppe: Definieren, für wen die Prüfung gedacht ist (z.B. Schüler, Berufstätige, Migranten).

2. Rahmenbedingungen und Niveau bestimmen

Niveau: Festlegen, welche GER-Stufen (z.B. A1, B2) die Prüfung abdecken soll.

Prüfungsformat: Entscheidung, ob es eine schriftliche, mündliche oder kombinierte Prüfung sein soll.

Dauer: Festlegen, wie lange die Prüfung dauern soll.

3. Inhalte und Aufgabenformate entwickeln

Kompetenzbereiche: Entwicklung von Aufgaben für die verschiedenen Sprachfertigkeiten (Hören, Lesen, Sprechen, Schreiben).

Aufgabenformate: Unterschiedliche Formate wählen, z.B. Multiple-Choice, Lückentexte, offene Fragen, Rollenspiele.

Authentizität: Sicherstellen, dass die Aufgaben alltagsnah und relevant sind.

4. Deskriptoren und Bewertungskriterien festlegen

Deskriptoren: Nutzung der GER-Deskriptoren, um die Anforderungen für jede Aufgabe zu definieren.

Bewertungskriterien: Entwicklung klarer Bewertungsrichtlinien für jede Aufgabe, z.B. Punktesysteme für Grammatik, Wortschatz, Aussprache, Textverständnis.

5. Pilotierung und Validierung

Pilotierung: Die Prüfungsaufgaben in einer Testgruppe durchführen, um Feedback zu sammeln.

Validierung: Überprüfung, ob die Prüfung die Sprachkenntnisse valide und reliabel misst. Eventuell Anpassungen vornehmen.

6. Durchführung und Auswertung

Prüfungsdurchführung: Logistische Planung der Prüfung (Ort, Materialien, Aufsicht).

Auswertung: Nutzung der festgelegten Bewertungskriterien zur Beurteilung der Prüfungsergebnisse.

Ergebnisrückmeldung: Transparente und faire Rückmeldung der Ergebnisse an die Prüflinge.

7. Kontinuierliche Überarbeitung

Feedback-Schleifen: Sammeln von Rückmeldungen von Prüflingen und Prüfern zur Verbesserung der Prüfung.

Anpassungen: Regelmäßige Aktualisierung der Prüfungsinhalte und -formate, um aktuelle Sprachentwicklungen und Bedürfnisse der Zielgruppe zu berücksichtigen.

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